Ausstellung

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SOUNDS — Bilder Hören, Geräusche Sehen

7.6. — 7.9.2014

Künstlerische Klangarbeiten von Lynne Marsh, Sonia Boyce, Störtebeker, Dominik Erhard, Astronautalis …

eine Sängerin steht in einem klösterlichen Gewölbe

Soniy Boyce Drift, 2008, Videoinstallation (Still)

Nahaufnahme einer Hand, die auf eine Partitur zeigt

Lynne Marsh The Philharmonie Project (Nielsen: Symphony No. 5), 2011, 2-Kanal HD Videoinstallation, Still

Die Künste sind traditionell nach Sinneseindrücken unterschieden: Bildende Kunst betrachten wir, der Musik hören wir zu, Literatur lesen wir und nehmen sie doch ganz anders wahr als ein Bild. Doch wie gehen wir damit um, wenn die Grenzen dieser Klassifizierungen verschwimmen? ‚Sounds – Bilder Hören, Geräusche Sehen’ versammelt Arbeiten, die wir hören können, doch ist es keine Ausstellung über Musik.

Durch die Pakethalle der Kunsthalle schallt die Symphonie Nr. 5 von Carl Nielsen. Lynne Marsh untersucht in ihrer Videoinstallation die Choreografie der Wahrnehmung – die Verortung der Töne in der spektakulären Architektur der Berliner Philharmonie. Sie dokumentiert eine Probe der Kameraleute, welche die Aufzeichnung der Vorstellungen in Echtzeit steuern. Wie die Musiker müssen sie das Konzert im voraus üben, und während die Musik dann durch stumme Gesten dirigiert wird, kontrollieren sie den Blick des Publikums über geheimnisvolle, gesprochene Zahlencodes.

Im Antonierhaus zeigt Sonia Boyce die Video-Arbeit Drift: Hier singt die Sopranistin Iris-Anna Deckert in unterschiedlichen Räumen vier Mal dasselbe mittelalterliche Lied. Da ihr kein Takt vorgegeben ist, variiert die Dauer des Stückes, und in der Installation entsteht aus den unkontrollierbaren Verschränkungen der Melodie ein eigentümlicher und trotzdem immer stimmiger Kanon.
Das Video gibt es in voller Länge auf der Videoplattform → Vimeo.

‚Sounds – Bilder Hören, Geräusche Sehen’ findet gleichzeitig in der MEWO Kunsthalle und in den Museen im Antonierhaus [Link »] statt, da die Unbegrenztheit der Geräusche eine räumliche Trennung der Arbeiten nötig macht.
In und um beide Häuser herum sind darüber hinaus auch noch Sound-Arbeiten von Störtebeker, Dominik Erhard und Astronautalis zu entdecken.