Ausstellung

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Max Unold und der Erste Weltkrieg

10.5. — 28.9.2014

 
Holzschnitt von Explosionen über einer Stadtsilhouette

Max Unold, Holzschnitt (Ausschnitt)

Bleistiftskizze marschierender Soldaten

Max Unold, Zeichnungn

Gerade, am 3. Mai 1914, hatte die erste Ausstellung der Münchner Neuen Secession den Umbruch zur Moderne in der Kunstszene der bayerischen Hauptstadt markiert – Max Unold hatte hierfür den Umschlag des Katalogs gestaltet – da veränderte sich auch die Welt als solche, mit dem Krieg, der das Ende aller Kriege bedeuten sollte und der in der Rückschau dann zum Ersten Weltkrieg wurde. Am 28. Juni 1914 wurde der österreichische Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand in Sarajevo ermordet, einen Monat später unterzeichnete Kaiser Franz Joseph die Kriegserklärung der Österreichisch-Ungarischen Monarchie an das Königreich Serbien, Deutschland trat am 1. August 2014 in den Krieg ein. Innerhalb weniger Tage wurde aus der lokalen Auseinandersetzung ein kontinentaler Krieg.

Die Kriegsbegeisterung war groß in jenen Tagen. Viele meldeten sich freiwillig, andere unterstützten den Krieg aus der Heimat. Unter letzteren war auch Max Unold, der bis 1916 an den Mosaiken für das Wiesbadener Museum arbeitete. Einige der Kriegsschauplätze kannte er noch von seinen Frankreichreisen der vorangegangenen Jahre, und er begann den Krieg zu zeichnen wie er ihn sah – oftmals in der Reflektion kunsthistorischer Motive: Soldaten im Feld, in den SchützengraÅNben, bei Hinrichtungen. Mehrere dieser Zeichnungen arbeitete er zu Holzschnitten oder Lithographien um und veröffentlichte sie im Zeit-Echo. Ein Kriegstagebuch der Künstler, im Kriegsbilderbogen Münchner Künstler oder in der wöchentlich erscheinenden Kriegszeit. Künstlerflugblätter.

Am 28. 7. 1916 wurde Max Unold eingezogen und dem 16. Reserve-Infanterie-Regiment der Bayerischen Armee in Fromelles zugeteilt. Einige der Zeichnungen entstammen wohl dieser Zeit an der Front. Sie sind kleinformatig und mit grobem Stift auf sehr dünnes Papier gezeichnet. Bereits am 1. 10. 1916 wurde Unold dann wegen einer Beinentzündung ins Lazarett Amberg gebracht. Nach seiner Entlassung im November 1916 wurde er an die Ostfront entsandt, wo er für den Rest des Krieges als künstlerischer Berater in einem Steinbruch tätig war, um dort die Herstellung von Grabsteinen für die Gefallenen zu überwachen.

Die Ausstellung versammelt die in der MEWO Kunsthalle vorliegenden Arbeiten aus dem Nachlass Max Unolds, die den Ersten Weltkrieg zum Thema haben. Sie wird ergänzt durch einige Leihgaben der Bayerischen Staatsbibliothek in München.

Parallel zu dieser Ausstellung ist in der MEWO Kunsthalle die Ausstellung → Was bleibt? – Erinnerungen an den Ersten Weltkrieg zu sehen.